Mit dem Dachzelt durch Schweden🏕️🇸🇪
- Ole von 2Radventure
- 17. Aug. 2024
- 11 Min. Lesezeit

Schweden bedeutet für uns unberührte Natur, freundliche Menschen, leckeres Gebäck🥐 und erholsame Stille in der die Zeit fast stehen zu bleiben scheint. Zwei Wochen haben wir den Süden Schwedens mit unseren Hunden (Nero & Tjara🐶) durchfahren und uns zum ersten Mal in einem Dachzelt jeden Tag an einem anderen Ort wie Zuhause gefühlt. Für uns gab es in der Zeit nichts schöneres als gemeinsam morgens mit dem Kaffee am See zu sitzen, mittags Essen zu kochen und abends bei Regen im Dachzelt zu kuscheln. Wie wir unseren Campingalltag und die schwedische Natur erlebt haben, erfährst du jetzt.😊

„Wir“ sind Kati, Ole und unsere beiden Hunde Nero und Tjara.👫🐶🐶 Wir haben uns bewusst für einen Urlaub in der Natur entschieden, bei dem Nero und Tjara nicht fehlen dürfen und beide ihre lebendige Spielfreude täglich im Freien ausleben können. Zu viert (mittlerweile zu fünft 🐶🐶🐶) sind wir auch im Alltag viel in der Natur und verbringen unsere Sonntage am liebsten im Wald bei langen Spaziergängen. Schnell hatten wir den Wunsch mit der Fähre „rüber zu setzen“ und Skandinavien zu entdecken.
Tag 1 - Die Anreise und unsere erste Nacht im Dachzelt🏕️
Infos zur Location
Es war für uns der erste gemeinsame Urlaub. Ich durfte schon bei einigen Touren in der skandinavische Natur meine Leidenschaft für dieses Land entdecken, was meine Vorfreude steigerte. Denn jetzt konnte ich die vielen Augenblicke in den verträumten Wäldern und an den friedlichen Seen mit jemanden teilen - "Glück ist das einzige was sich verdoppelt, wenn man es teilt".😊
Mit dem Kauf ihres eigenen Dachzeltes, einige Wochen vor dem Urlaub, hat Kati sich nicht nur einen Traum erfüllt sondern auch den Grundstein für unseren Urlaub gelegt. Es war wie für uns gemacht: Flexibles und einfaches Reisen mit der Nähe zur Natur.🌳 Mit Hilfe von einigen To-Do-Listen haben wir uns auf 14 Tage in der Natur vorbereitet. Neben Mückenspray, einer Outdoordusche, einem neuen großen Campingkocher und dem Testaufbau des Zeltes, durfte auch den Hunden an nichts fehlen. Den Kofferraum haben wir ganz nach den Regeln von Tetris mit Zubehör wie Futter, Leinen, Decken, Spielzeug und sogar dem Campingtisch bis auf den letzten Zentimeter füllen können.

Nachdem wir den Wagen beladen und das Dachzelt montiert haben, ging es am nächsten Morgen sehr früh zur Fähre am Überseehafen in Rostock. Von dort fuhren wir in mehr als 6h nach Trelleborg. Wir haben uns anfangs gegen eine Kabine entschieden und verbrachten die meiste Zeit der Fährfahrt in einer ruhigen Ecke unter Deck. Das der eigens für die Hunde gefertigte "Hunderaum" hätte "Stress-raum" heißen müssen, interessierte nur wenigen Hundebesitzern. Jeder ge-sunde Menschenverstand erkennt, dass das Zusammenbringen von vielen Hunden auf engsten Raum nicht nur für die Vierbeiner sondern auch für uns Besitzern purer Stress bedeutet. Wie sich später zur Abreise herausstellte, gab es eine noch viel bessere Lösung für das Reisen auf dem Schiff. Hierzu später mehr.😊
Die Vorfreude lies die Zeit rennen und so hieß es nach einem halben Tag auf dem Schiff: Endlich Festland unter den Füßen, frische Küstenluft in der Nase und schwedische Architektur vor den Augen. Mich überkommt in Schweden immer gleich ein wohliges Gefühl von Entspannung, Abenteuerlust und Naturverbundenheit. Nach einem kurzen Abstecher mit einem Spaziergang in der drittgrößten Stadt Schwedens, Malmö, ging es direkt tiefer ins Innland, auf der Suche nach dem ersten Stellplatz für die erste Nacht.
Was soll ich sagen, schon der erste Spot war ein Volltreffer. Dort warteten ein Steg, eine kleine verschlossene Hütte und ein wunderschöner See auf uns. Doch das schönste von allem: Wir hatten den Platz ganz für uns allein. Nach dem Aufbau des Zeltes, als neue Routine für die nächsten Wochen, wurden wir mit einem Sonnenuntergang belohnt. Während ich als Warmduscher lieber auf dem Steg blieb, hat Kati nicht lange überlegt und ist ins kühle Nass gestiegen. Die erste Erfrischung in dieser schönen Landschaft.
Nach dem Abendessen und dem insgesamt recht langen Anreisetag waren wir gespannt, wie die erste Nacht im Dachzelt wird. Zu Beginn wurden wir direkt mit Gewitter und Regen konfrontiert, die uns eine Zeit lang wach hielten. Nach kurzen Überlegen blieben wir im Zelt und durften uns darüber freuen, dass alles dicht hielt.😊
Tag 2 - Ein gutes Händchen bei der Spot-Suche🌅
Infos zur Location
Glück oder ein gutes Händchen? Auch am Tag 2 fanden wir einen traumhaft schönen Ort zum Schlafen, an dem wir allein waren. Nachdem wir entspannt in den Tag gestartet sind und alles zusammen gepackt haben, machten wir uns gegen Mittag auf dem Weg zum zweiten Übernachtungsplatz.
Der nächste Platz hielt ebenfalls einen Steg bereit sowie eine Bank an der man gemütlich kochen konnte. Im Laufe des Abends konnten wir hier eine farbvolle Kulisse genießen. Am nächsten Morgen habe ich mich auch mal ins Wasser getraut. So richtig sauber wird man nicht, da die Seen in Schweden sehr mineralhaltig/eisenhaltig sind und dadurch etwas braun. Es fühlte sich sauber an dennoch blieben auf der Haut Rückstände des mineralhaltigen Wassers.
Tag 3 - Eine Nacht mitten im Wald🌳
Infos zur Location
Wir waren erstaunt, wie schnell am Ende die Zeit vergeht, während man nach dem Ausschlafen gemütlich isst, nochmal einen Kaffee am See genießt und alles zusammen packt. Meist vor der Fahrt oder während dessen wurden über Google Maps Seen gesucht, die vielversprechend aussahen. Wir haben uns bewusst gegen die Nutzung von Apps für die Schlafplatzwahl und somit auch gegen möglicherweise überfüllte Plätze entschieden. Die Suche bestand demnach darin, an diversen Seen scheinbar passende Orte am Ufer zu suchen, an denen eine gut erreichbare freie Fläche oder sogar ein Steg zu erkennen sind.
Nicht nur beim Essen und Packen sondern auch bei der Schlafplatzsuche rannte die Zeit. Viele Wege sind mittlerweile mit "Durchfahrtverbotszeichen" versehen worden, um Touristen von ausgewählten Plätzen fern zu halten. Wir haben uns oft gefragt, ob in der Vergangenheit zu viel Müll hinterlassen wurde oder die Anwohner ihre Ruhe haben wollen. Es war so oder so immer wieder aufs Neue enttäuschend nach langer Fahrt am Ende doch vor einem solchen Schild zu stehen, wieder einen neuen Platz suchen zu müssen und sich zu wundern, was mit den weltoffenen Schweden passiert ist. Diese scheinen sich wohlmöglich auch nur gegen die Reisenden zu schützen, die unsere Natur und die Menschen vor Ort nicht genug wertschätzen.
Teilweise war es wirklich frustrierend und der Tag neigte sich dem Ende entgegen. Letztlich entschieden wir uns für einen freien Platz an einer Kreisstraße mitten in einem Wald. Diesmal gab es keinen schönen Ausblick aber dafür waren wir wieder mal allein. Bevor es dunkel wurde, bauten wir alles auf und legten uns direkt schlafen. Am nächsten Tag hatten wir dann etwas Zeit die Umgebung genauer zu erkunden.
Dieser Tag zeigte uns, dass es auch nicht erreichbare Orte gibt und man sich im besten Fall etwas mehr Zeit für die Suche nehmen muss, bevor der Tag endet.😊
Tag 4 - Die Allee und das erste Feuer🔥
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Nach dem eher pragmatischen Schlafplatz im Wald an einer Schnellstraße, entsprach der nächste Ort wieder dem, was wir in Schweden suchten.🚗🏕 Auch direkt an einer kleinen Straße gelegen, ist der nächste Schlafplatz auf Grund seiner Lage auf einer Halbinsel doch eher ruhiger Natur.
Die Gassirunden mit den Hunden haben wir auch für uns immer wieder gerne genutzt, um nicht nur im Auto die schöne Landschaft vorbei ziehen zu lassen sondern sich auch bewusst die Zeit für die Umgebung zu nehmen. In mitten der Halbinsel lag ein großer landwirtschaftlicher Betrieb/Hof welcher durch eine lange Straße als Allee zu erreichen war. Nicht nur die Vierbeiner kamen in dem vielen Grün auf ihre Kosten.
An den Tagen ist oft nicht viel dran. Die Suche nach neuen Schlafplätzen und die Zeit, die wir uns für alles genommen haben, ließen die Tage dahinschmelzen. Den Abend ließen wir nach dem Essen mit unserem ersten Lagerfeuer und Stockbrot ausklingen. Die Sonnenuntergänge sind jedes Mal immer wieder ein Moment der Freude im Hier und Jetzt.🌅
Tag 5 - Die Spot-Suche per App📱
Ein weiterer Tag in Schweden, an dem gesucht und gefunden wurde. Aber: Keine Koordinaten, keine Bilder, kein wirklich schöner Spot. Eine Zusammenfassung für diesen Tag, die alles auf den Punkt bringt. Geben wir den Apps bei der Suche nach Schlafplätzen eine Chance. Am Ende gab es weder ein Bild noch haben wir uns in diesem Augenblick die genauen Koordinaten gespeichert. Vielleicht spricht das für sich. Das stört uns aber nicht, denn verpassen kannst du hier nicht wirklich was.
Wir trafen auf nette Menschen aber der Platz war uns einfach zu überlaufen und einen Ausblick gab es auch nicht. Nicht das wonach wir gesucht haben. Ich denke, eine Suche mit Apps kann erfolgreich sein, wenn es zu einem passt. Natürlich spielen auch viele andere Faktoren wie Urlaubszeitraum, persönliche Bedürfnisse und auch Vorstellungen eine wichtige Rolle.
Es kann durchaus häufiger vorkommen, dass man in diesem Sinne "leer" ausgeht. Wichtig ist nur, dass Beste daraus zu machen. Denn man ist immer noch im Urlaub und das in einem Land, was für Naturliebhaber einiges zu bieten hat.
Tag 6/7 - Freundliche Angler die mit uns ihr Feuer teilten🐟
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Der erste Ort an dem wir zwei Nächte blieben. Auch wenn es zum Campen dazu gehört, war der tägliche Auf- und Abbau auf Dauer ein Umstand, der viel Zeit gekostet hat. Wir merkten schnell wie entspannt und erholsam ein Tag auf uns wirkte, an dem wir nur verweilen, die Natur genießen und spontan die Dinge tun durften, auf die wir gerade Lust hatten.
Scheinbar war der Ort nicht nur für uns sondern auch für Einheimische der perfekte Platz zum entspannen. Sehr freundliche Angler warfen auf einem Boot für mehrere Stunden ihre Angel in das Wasser und zündeten sich direkt neben unserem Auto ein Feuer an. Dieses überließen sie uns am Ende und legten sogar noch Feuerholz daneben. Ein herzerwärmender Moment, welchen wir nutzten, um uns zum zweiten Mal Stockbrot zu machen.
Für mich persönlich war dieser erste "reisefreie" Tag ein Highlight, da wir noch viel mehr in die Ruhe Schweden's eintauchen konnten. Es blieb genug Zeit für Spaziergänge, Sport, Lesen, Kochen und Feuerholz sammeln. Es sind tatsächlich genau diese einfachen Dinge, die nicht nur den Tagesplan füllten sondern einem in genau die Entspannung fallen ließen, die wir in unserem Urlaub brauchten. Das "Back to the Basics"-Leben ist für uns der richtiger Ausgleich für die sonst tägliche Alltags- und Arbeitsspirale, in der wir gezwungener Maßen die meiste Zeit feststecken.
Tag 8/9 - Ein schöner Ort ganz für uns🏞️
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Nach zwei Tagen ging die Reise weiter. Eine weitere Chance für die Suche über eine App. Diesmal: Volltreffer! Schon bei der Abfahrt von der Hauptstraße auf die typischen Schotterwege bis hin zum See kam uns ein Van entgegen, aus dem die Reisenden mit einem "Daumen nach oben" uns zu verstehen gegeben haben, dass wir uns auf den Camping-Spot freuen dürfen. Der Spot bot zwischen den vielen Bäumen genug Platz für zahlreiche Camper, einen großen Steg, ein Plumsklo, einen kleinen Strandabschnitt und eine Feuerstelle. Wir fühlten uns direkt wohl.
Ein wirklich wundervoller Ort, an dem wir bis zur Abreise wieder alleine schlafen durften. Vereinzelnd kamen nur "Tagesbesucher" oder Einheimische vorbei, die eine Abkühlung im See gesucht haben. Ich hatte das Gefühl, dass wir mit dem Beginn September einen Zeitraum ausgewählt haben, in dem es zwar nachts mit 10 Grad schon etwas kälter wurde aber viele Plätze nicht mehr so stark überlaufen waren.
Was ich nicht vorenthalten möchte ist eine ganz besondere Erfahrung, die wir auf der Anreise erleben durften. Über Google Maps haben wir eine Bäckerei gefunden, die sehr beliebt sein soll. Artisan Bread ist eine kleine Bäckerei mit nur einer Backstube in ganz Schweden. Bei unserem Besuch war die Bäckerei voll und viele genossen dort die Fika in Schweden (Kaffeepause). Wir haben uns neben einem Krustenbrot auch süße Backwaren gekauft. Diese waren wirklich einzigartig lecker. Sollten wir nochmal in der Nähe sein, werden wir die Bäckerei definitiv nochmal besuchen.
Hier einmal die Adresse zur Bäckerei: Kasernhöjden 4 in Karlstad.
Tag 10/11 - Ein ruhiger See und unsere erste größere Wander-Tour🥾
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Es ging da weiter wo wir aufgehört haben. Ein See, ein wundervoller Ausblick und viel Wald. Wir haben den "Zwei-Tages-Rythmus" für uns entdeckt. Dieser Spot bot von Natur aus einige Routen zum Wandern. Neben der Umrundung des See's, die Kati mit den Hunden erkundete, haben wir uns den nächsten Tag gemeinsam auf einer der vielen Routen durch die Wälder über einige Erhöhungen auf den Weg gemacht. Als Naturliebhaber sind wir vollkommen auf unsere Kosten gekommen.
Für mich waren die Laufeinheiten und das Wandern immer wieder etwas komplett anderes als in Deutschland. Die Umgebung, die Ruhe und die Gerüche waren viel intensiver und machten aus den Aktivitäten besondere Momente außerhalb des Alltages.
Tag 12 - Die letzte Nacht unter freiem Himmel🌌
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Nach mehr als einer Woche im Dachzelt machten wir uns langsam auf den Weg in Richtung Trelleborg. Da die Fähre am letzten Tag sehr früh fährt, entschieden wir uns für eine Unterkunft, um nach der letzte Nacht nichts abbauen zu müssen. Zuvor stand jedoch die letzte Nacht kurz vor Malmö unter freiem Himmel bevor. Obwohl wir uns wieder in die Nähe von dicht besiedelten Regionen befanden, haben wir mit dem letzten Schlafplatz Glück gehabt. Wir hatten neben einem moosbedeckten Wald auch einen See und auch einige andere Camper als Nachbarn. Doch der Spot bot viel Platz und lag etwas außerhalb der vielen Ortschaften im tiefen Süden Schwedens.
Wir genossen die letzten Spaziergänge in den wunderschönen Wäldern Schwedens, duschten ein letztes Mal outdoor mit unsrer recht einfachen Outdoordusche und schliefen ein letztes Mal an der frischen Luft. Am nächsten Morgen sortierten wir unser Equipment, bauten das Dachzelt so ab, dass es direkt wieder eingelagert werden konnte und machten uns auf den Weg nach Malmö.
Tag 13 - Lieber Dachzelt statt Bett🛌
Infos zur Location
Nach der letzten Nacht und dem letzten Morgen mit Kaffee im Campingstuhl, wurde alles ein letztes Mal zusammengepackt und verstaut.
Wir machten uns auf den Weg und angekommen in der Großstadt Malmö, mussten wir uns nicht nur wieder an das typische Durcheinander mit vielen Menschen gewöhnen sondern auch an das Bett. Im Dachzelt haben wir härter und deutlich besser geschlafen als im Unterkunftsbett. Die Unterkunft war eine süße kleine Ferienwohnung am Rande Malmö's.
Die Nacht war sehr unruhig und in einigen Momenten waren wir kurz davor in der Einfahrt unser Dachzelt wieder aufzubauen. Natürlich haben wir dies nicht getan, weil es zu aufwändig gewesen wäre und so fuhren wir etwas übermüdet nach Trelleborg.
Tag 14 - Unser Fazit
Fast zwei Wochen pure Natur, einfaches Outdoorleben und viel Ruhe liegen hinter uns, als wir auf die Fähre zurück nach Rostock fuhren. Der Sonnenaufgang war ein schöner Abschied unserer kleinen Reise.

Neben vielen Eindrücken haben wir auch viele Erfahrungen machen dürfen, die uns in der Zukunft helfen werden, wenn wir uns wieder für einen Urlaub im Dachzelt in Skandinavien entscheiden. Wir haben für uns festgestellt, dass uns ein einfaches Leben im Urlaub außerhalb von Hotelanlagen oder vorgeplanten Pauschalreisen mehr geben als alles andere.
Viele Dinge in unserem Alltag sind selbstverständlich und vereinfachen unser Leben. Im Outdoorbereich geht es weniger um all die Dinge, die in wenigen Handgriffen zur Verfügung stehen, sondern mehr um den Prozess dorthin. Zuhause drücke ich auf einen Knopf und genieße dann meinen Kaffee. Unter freiem Himmel muss ich erst das Wasser filtern, es erhitzen, den Kaffee einfüllen und einige Minuten warten, bis der Kaffee fertig ist.
Sich die Zeit für den Prozess der vielen Dinge zu nehmen, stellte in der Summe den Tagesinhalt dar und führte uns zurück zu den Basics. Es ist der komplette Kontrast zu dem, was wir das restliche Jahr erleben. Dieser Ausbruch aus der Alltagsspirale ist die Erholung und Ruhe, die wir brauchen und führte uns zu mehr Wertschätzung für all diese Selbstverständlichkeiten.
Wir haben erkannt, dass der Zeitpunkt der Reise perfekt für uns war. Der Hochsommer war vorbei und der milde Herbst hat noch nicht begonnen. Sowohl für uns als auch für die Vierbeiner war das Wetter und das Klima genau richtig. Ein weiterer Vorteil waren die leeren Campingspots. Die meisten Touristen sind schon dort gewesen und die Wahrscheinlichkeit für das Alleinsein war dadurch sehr hoch.
Achso, ich bin euch noch eine Lösung schuldig: Das perfekte Reisen mit Hunden auf einer Fähre sind die Kabinen. Eine Reservierung lohnt sich nicht nur für mehr Privatsphäre sondern geben allen Reisenden viel Ruhe. Sechs Stunden Fährfahrt können sonst wirklich sehr anstrengend werden.
In Schweden waren wir hauptsächlich im Coop einkaufen. Die Discounter und Supermärkte bieten im Vergleich zu den deutschen Märkten viel mehr Backwaren an, die sehr gut schmecken. Wir haben häufig im Laden zugegriffen aber haben die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt einzelne Bäckereien oder Bäckerei-Ketten anzufahren, da diese Backwaren deutlich besser schmecken. Die Schweden haben ihre eigenen Backwaren und beherrschen ihr Handwerk gut.
Was wir sehr Schade fanden, waren die vielen Durchfahrtsverbots-Zeichen an vielen Schotterstraßen. Vermutlich schützen die Einwohner sich damit vor den Massen an Touristen und wollen neben Ruhe auch die Natur schützen. In diesen Momenten mussten wir viel Geduld aufbringen und haben festgestellt, dass sich das Weitersuchen lohnt. Wir haben sehr darauf geachtet nur Wege zu befahren, die öffentlich waren, unseren Müll mitzunehmen und alles so zu hinterlassen, wie wir es vorgefunden haben. Das Jedermannsrecht in Schweden, überall in der Natur schlafen zu dürfen, ist für uns nicht selbstverständlich.
Schlussendlich lässt sich sagen, dass wir uns in Skandinavien verliebt haben und das Reisen mit Dachzelt der perfekte Urlaub für uns ist.
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